Sensible persönliche Daten auf dem Handy sind heute schon fast selbstverständlich. Die Verschlüsselungsfunktionen der Apps sollen ausreichenden Schutz vor unliebsamen Mitlesern bieten. Normalerweise tun sie das auch. Etwas anderes gilt allerdings, wenn Pegasus – eine Überwachungssoftware des israelischen Unternehmens NSO – eingeschleust wurde. Die Software kopiert alle Daten vor der Verschlüsselung und sendet sie an den Angreifer. Ausspähung auf allerhöchstem Niveau. Das Spähprogramm gilt daher als Cyberwaffe und wird von NSO nur an staatliche Behörden zum Zweck der Bekämpfung von Terrorismus und schwerer Kriminalität verkauft.

 Nun ergab eine Recherche eines internationalen Journalistenkonsortiums, dass das Programm missbraucht wurde, um Reporter, Aktivisten und Oppositionelle auszuspähen. Das Konsortium wertete ein Datenleak mit mehr als 50.000 Telefonnummern aus. Auf der Liste standen u. a. 180 Journalisten, 600 Politiker, 85 Menschenrechtsaktivisten und 65 Unternehmer. Forensischen Untersuchungen zufolge konnte bisher in 37 Fällen versuchte oder erfolgreiche Angriffe mit Pegasus nachgewiesen werden. Hinter den Cyberangriffen sollen die Behörden verschiedener Länder stehen. In den Fokus rückten unter anderem Ungarn, Marokko und Saudi-Arabien. In Ungarn leitete die Staatsanwaltschaft eine Untersuchung wegen des „Verdachts der Sammlung von unerlaubten geheimen Informationen“ ein. Marokko kündigte Klagen wegen „Verleumdung“ an.

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