Meldungen über Cybervorfälle und Datenlecks beherrschen auch 2023 die Tagespresse. Eine Cyberversicherung ist daher für viele Unternehmen unverzichtbar – und aufgrund knapper Kapazitäten immer schwerer zu bekommen. Europäische Konzerne haben deshalb inzwischen einen eigenen Cyberversicherer gegründet. Als genossenschaftliche Assekuranz versichert „Miris“ allerdings nur Mitglieder. Für Maschinenbauer hat die VSMA GmbH mit der VDMA Cyber-Police bereits eine eigene Lösung entwickelt. Wir haben Thomas Völker, Cyber-Experte der VSMA, zu den aktuellen Entwicklungen auf dem Versicherungsmarkt interviewt.

Als Spartenverantwortlicher für die VDMA Cyber-Police bei der VSMA GmbH hat Thomas Völker täglich mit Fragen zur Cyberversicherung zu tun. Wir haben ihn nach seiner Einschätzung zu den aktuellen Entwicklungen am Versicherungsmarkt gefragt:

Viele Unternehmen, die eine Cyberversicherung abschließen möchten, stehen bei den Versicherern inzwischen vor geschlossenen Türen. Woran liegt das?
Der Markt hat sich wegen exponentiell wachsender Cyber-Risiken und hoher Schäden in den letzten Jahren verhärtet. In 2021 schrieben die Cyberversicherer erstmalig Verluste. Einige Anbieter ziehen sich daher ganz aus der Sparte oder bestimmten Branchen wie zum Beispiel der produzierenden Industrie zurück. Das führt zu knappen Kapazitäten. Hinzu kommt, dass die noch am Markt agierenden Cyberversicherer ihre Risikoprüfungen erheblich verschärft haben. Kurz gesagt: Wenn die IT-Sicherheit im Unternehmen nicht auf dem neuesten Stand ist, wird es sehr, sehr schwer mit der Cyberdeckung.

Europäische Konzerne haben nun einen eigenen Versicherer gegründet. „Miris“ wird als genossenschaftliche Assekuranz Cyberversicherungen ausschließlich für Mitglieder anbieten. Was halten Sie von der Idee?
Die Idee ist grundsätzlich gut und wird hoffentlich einige Versicherer dazu bewegen, ihre restriktive Zeichnungspolitik zu überdenken. Das Problem der knappen Kapazitäten wird allerdings dadurch nicht gelöst. Denn Miris versichert nur Mitglieder und die Hürden für einen Beitritt sind sehr hoch. Neue Mitglieder müssen einen Kapitalbetrag in die Versicherung einzahlen und ein Screening durchlaufen, bei dem die Finanzstärke und das Cyber-Risikomanagement überprüft werden. Die Ergebnisse werden vom Vorstand ausgewertet, der darüber entscheidet, ob ein Mitgliedsantrag der Generalversammlung vorgelegt wird. Erst diese entscheidet dann über einen potenziellen Zugang des Antragstellers.

Mit der VDMA Cyber-Police (VCP) bietet die VSMA bereits eine eigene Lösung für den Maschinenbau an. Was ist das Besondere an dieser Cyberversicherung?
Die VDMA Cyber-Police wurde speziell für die Branche entwickelt. Sie bietet eine umfassende All-Risk-Deckung und Deckungserweiterungen, die auf die Anforderungen von Maschinen- und Anlagenbauern zugeschnitten sind. Der Deckungsschutz umfasst zum Beispiel neben dem Konzern auch alle Tochterunternehmen. Und zwar weltweit. Inklusive sind außerdem wichtige Assistance-Leistungen. VCP-Kunden steht im Ernstfall zum Beispiel ein Incident Response Team, automatisch zur Verfügung, das sie professionell und koordiniert bei der Bewältigung unterstützt. Das kann weitere Schäden und längere Ausfallzeiten deutlich reduzieren.

Was empfehlen Sie den VDMA-Mitgliedsunternehmen?
VDMA-Mitglieder, die eine Cyberversicherung abschließen wollen, können sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Als Versicherungsmakler für den Maschinen- und Anlagenbau und Tochterunternehmen des VDMA unterstützen wir die Mitgliedsunternehmen gerne dabei, eine Deckung über die VDMA Cyber-Police zu erhalten. Wichtig ist es, das Thema jetzt zeitnah anzugehen. Strenger werdende Risikoprüfungen werden es in Zukunft immer schwerer machen, eine Cyber-Police mit umfassender Deckung abzuschließen.

 

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