Knappe Kapazitäten, steigende Prämien und aufwendige Risikoprüfungen: Der Weg zur Cyberdeckung ist steinig geworden. Eine bedenkliche Entwicklung, die daher ein Kernthema bei der GVNW-Fachtagung – Fokus Cyber und Financial Lines – war, die am 24.03.22 in Köln stattfand. Wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse der Fachtagung zusammen.

Die Entwicklung der Cyberversicherung
„Früher war alles besser“ ist ein Sprichwort, das für die Cyberversicherung sicher gilt. Bei der Einführung der Sparte prognostizierten Experten ein rasantes Wachstum. Inzwischen ist die Zahl der Hackerangriffe exponentiell gestiegen und die Euphorie verschwunden. 2019 hielten noch 44 Prozent der Versicherer die veranschlagten Prämien für langfristig zufriedenstellend – 2021 waren es nur noch 14 Prozent. Prämienanstiege waren die Folge. Doch damit nicht genug: Immer mehr Anbieter ziehen sich ganz aus der Sparte zurück. „Für Kunden wird es immer schwieriger, die gewünschte Deckung zu bekommen“, berichtet Thomas Völker, Spartenverantwortlicher im Bereich Cyber bei der VSMA GmbH. Komplexe Risikodialoge und Ausschlüsse sind oftmals an der Tagesordnung.

Aktuelle Lage am Cyberversicherungsmarkt
„Bei der Cyberdeckung kämpfen wir als Versicherungsmakler inzwischen mit stark begrenzten Kapazitäten, Risikoausschlüssen und Prämienerhöhungen“, erklärt Jürgen Seiring, Geschäftsführer der VSMA GmbH. Diese bedenkliche Entwicklung bestätigte Sandra Dammalacks, Cyberexpertin der Ecclesia-Tochter Deas, im Rahmen ihres Vortrags auf der GVNW-Fachtagung. Um die Sparte zu erhalten, schlug sie eine Harmonisierung von Mindeststandards sowie Prämien- und Kapazitätsanpassungen mit Augenmaß vor. „Cyberversicherer und ihre Kunden müssen gemeinsam alles daransetzen, damit sich die angespannte Lage in der Cyberversicherung nicht noch weiter verschärft. Ein so wichtiges Produkt wie die Cyberversicherung muss überleben“, betonte Dammalacks.

Der Weg zur Police wird steiniger
Über die Probleme beim Abschluss einer Cyberdeckung berichtete Gerhart Göttert, Geschäftsführer von Autobahn Tank & Rast, auf der GVNW-Fachtagung aus erster Hand. Autobahn Tank & Rast hatte 2018 damit begonnen, eine Cyberdeckung für das komplex aufgestellte Unternehmen zu finden. Schon damals waren nur fünf Anbieter interessiert, inzwischen seien es nur noch drei. Bemerkenswert sei auch die Entwicklung der Risikoprüfungen. Während die Fragen 2018 eher oberflächlich gewesen seien, hätten die Gespräche 2021 den Charakter eines Risiko-Audits gehabt, erklärte Göttert. Eine Entwicklung, die Jürgen Seiring, Geschäftsführer der VSMA GmbH bestätigt: „Auch bei der Absicherung von Maschinen- und Anlagenbauern ist eine genaue Hinterfragung des Gefährdungspotenzials inzwischen üblich. Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass ihr IT-Sicherheitskonzept sehr genau unter die Lupe genommen wird.“

VDMA Cyber Awareness Plattform
Regelmäßige Cyber Awareness Trainings und Phishing Simulationen gelten mittlerweile als unverzichtbare Bestandteile eines unternehmerischen IT-Sicherheitskonzepts. Daher erarbeitet die VSMA zurzeit gemeinsam mit dem versierten Kooperationspartner Perseus Technologies GmbH ein diesbezügliches Angebot für Mitgliedsunternehmen. Die VDMA Cyber Awareness Plattform wird speziell auf die Anforderungen des Maschinen- und Anlagenbaus ausgerichtet. Mehr dazu in naher Zukunft.

Kontakt
Jürgen Seiring
VSMA – ein Unternehmen des VDMA
Telefon: +49 69 6603-1653
E-Mail: jseiring@vsma.org

 

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