Wer Anfang des Jahres auf Post aus Großbritannien wartete, musste sich in Geduld üben. Der britische Post- und Logistikdienstleister Royal Mail wurde im Januar Opfer eines Cyberangriffs. Mit einer gezielten Ransomware-Attacke wurden die Systeme für den internationalen Post- und Warenverkehr lahmgelegt. Auch Daten wurden gestohlen. Schnell verdichten sich die Hinweise, dass die mit russischen Hackern in Verbindung stehende Gruppe Lockbit für den Angriff verantwortlich ist.

Pressemeldungen zufolge forderten die Hacker zunächst ein Lösegeld von 80 Millionen Dollar für die Freigabe der Systeme und Daten. Später wurde die Summe auf 70 Millionen Dollar reduziert. Wie die FAZ nun berichtet, weigert sich Royal Mail, auf die Forderungen einzugehen. Das gehe aus einem Protokoll hervor, das die Verhandlungen zwischen Royal Mail und Lockbit dokumentiere. Darin habe der Unterhändler von Royal Mail nach Rücksprache mit dem Management geantwortet: „Unter keinen Umständen werden wir die absurde Summe zahlen, die sie verlangen.“

In den Chatprotokollen der Verhandlungen klagte der Verhandlungsführer von Royal, dass das Unternehmen nicht so groß sei, wie die Hacker offenbar annähmen und nur Verluste mache. Tatsächlich hat der Postdienstleister im vergangenen Jahr Verluste in Millionenhöhe geschrieben. Lockbit droht nun damit, die gestohlenen Daten zu veröffentlichen. Die Hackergruppe ist aktuell gefährlich aktiv. Allein in dieser Woche hat sie auf ihrem Blog mehr als zwanzig Unternehmen neu hinzugefügt, die sie nun erpresst.

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