Bei Varta stand die Produktion einen Monat still, Thyssenkrupp wurde im Februar 2024 zum fünften Mal seit 2013 angegriffen: Die Zahl der Hackerangriffe steigt und steigt. Trotzdem ist die europäische Industrie offenbar noch nicht ausreichend gewappnet. Laut einer Studie des IT-Ausrüsters Cisco haben mehr als 80 Prozent der Unternehmen Handlungsbedarf in Sachen Cybersicherheit. Nur zwei Prozent der Industriebetriebe sind hier optimal aufgestellt.

Hackerangriffe sind für viele Unternehmen zum größten Geschäftsrisiko geworden. Besonders oft von Cyberattacken betroffen ist die Fertigungsindustrie, die 2023 weltweit am häufigsten angegriffen wurde. Ausreichend gewappnet ist die europäische Industrie gegen diese Bedrohung bisher nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Netzwerk-Ausrüsters Cisco.

Bei 80 Prozent der Unternehmen besteht Handlungsbedarf
Die europäische Industrie sollte in Sachen Cybersicherheit nachbessern. Nur zwei Prozent der Unternehmen sind bestmöglich gewappnet, weitere 17 Prozent sind immerhin gut geschützt. Damit besteht derzeit bei über 80 Prozent der Industrieunternehmen noch Verbesserungsbedarf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Cisco, für die der IT-Ausrüster im Januar und Februar weltweit mehr als 8.000 Führungskräfte befragt hat, davon knapp 2.000 in Europa. Damit liegt die europäische Industrie im Branchenvergleich nur im unteren Mittelfeld und schneidet auch im weltweiten Vergleich nicht gut ab. In den USA sind bereits 29 Prozent der Industriebetriebe gut oder sehr gut gegen Cyberattacken gerüstet, das sind 10 Prozent mehr als in Europa.

Eigene Cybersicherheit wird oft überschätzt
Besonders beunruhigend: Die Selbstwahrnehmung der Unternehmen stimmt oft nicht mit der Realität überein. Fast 80 Prozent der befragten europäischen Führungskräfte gaben auf Nachfrage an, sie seien zuversichtlich, im Kampf gegen Cyberattacken bestehen zu können. Eine Einschätzung, die im Widerspruch zu den von Cisco erhobenen Daten steht. „Die Unternehmen fühlen sich relativ sicher, obwohl sie relativ schlecht vorbereitet sind“, sagt Christian Korff, Mitglied der Geschäftsführung von Cisco in Deutschland. Dabei nehmen die befragten Manager die Bedrohung durchaus ernst. 72 Prozent rechnen in den nächsten ein bis zwei Jahren mit einer Betriebsunterbrechung durch einen Cyberangriff.

Veraltete Software in der Produktion erhöht Risiken
Ein wesentlicher Grund für das schlechte Abschneiden der europäischen Industrieunternehmen in der Cisco-Studie liegt in den Produktionsanlagen. Da diese sehr langlebig sind, werden dort häufig noch Betriebssysteme wie zum Beispiel Windows 95 oder 98 eingesetzt – nach heutigem Stand eine antike Software. Updates stehen dafür schon seit über 20 Jahren nicht mehr zur Verfügung, eine Nachrüstung mit moderner Technik ist oftmals sehr schwierig. „Die alten Betriebssysteme und die vorhandenen Maschinen machen es extrem schwer, hier Sicherheitstechnologie einzubauen.“, erklärt Christian Korff.

VDMA Cyber-Police (VCP): Versicherungsschutz für den Maschinen- und Anlagenbau
Die angespannte Cyber-Sicherheitslage wird sich nach Einschätzung von Experten weiter verschärfen. VDMA-Mitglieder sollten daher in ihre IT-/OT-Sicherheit investieren – und die verbleibenden Risiken bestmöglich absichern. Die VDMA Cyber-Police wurde speziell für den Maschinen- und Anlagenbau entwickelt und bietet eine umfassende Allgefahrendeckung mit weltweitem Schutzumfang. Wichtige Assistance-Leistungen sind ebenfalls enthalten. Im Ernstfall unterstützt ein erfahrenes Incident Response Team aus IT-Forensikern, Krisen-, PR- und Rechtsberatern bei der Bewältigung des Vorfalls und der Minimierung des Schadens.

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