Für Unternehmen stellt sich längst nicht mehr die Frage, ob sie Opfer eines Hackerangriffs werden, sondern wann. In den vergangenen 12 Monaten waren 81 Prozent der Betriebe von Daten- und IT-Geräte-Diebstahl, Industriespionage oder Sabotage betroffen; weitere 10 Prozent vermuten einen Vorfall. Der deutschen Wirtschaft entstand dadurch im Jahr 2024 ein Gesamtschaden von 266,6 Milliarden Euro – deutlich mehr als im bisherigen Rekordjahr 2021 (223,5 Milliarden Euro).

Die kürzlich veröffentlichte Studie „Wirtschaftsschutz 2024“ des Digitalverbands Bitkom, die seit 2015 jährlich die Angriffe auf deutsche Unternehmen analysiert, zeigt alarmierende Ergebnisse: Sowohl digitale als auch analoge Angriffe auf die deutsche Wirtschaft haben im aktuellen Berichtszeitraum stark zugenommen und Schäden in Milliardenhöhe verursacht.

Digitale Angriffe im Fokus
Deutsche Unternehmen geraten zunehmend ins Visier von Angreifern aus dem In- und Ausland. 91 Prozent der rund 1.000 befragten Unternehmen gaben an, in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Diebstahl, Wirtschaftsspionage oder Sabotage geworden zu sein oder dies zumindest zu vermuten. Die meisten dieser Angriffe erfolgten auf digitalem Weg: Bei 74 Prozent der Unternehmen wurden so Geschäftsdaten ausgespäht – ein Anstieg von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei konzentrierten sich die Cyberkriminellen in diesem Jahr verstärkt auf den Diebstahl von Zugangsdaten und Passwörtern (plus 12 Prozent), geistigem Eigentum wie Patenten und Forschungsinformationen (plus 9 Prozent) sowie Kundendaten (plus 6 Prozent).

Die Bedrohungslage hat sich aber nicht nur im digitalen Raum verschärft, auch analoge Angriffe haben zugenommen. Der Diebstahl von physischen Dokumenten, Mustern oder Bauteilen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent, das Abhören von Telefonaten oder Besprechungen um 13 Prozent und die physische Sabotage von Systemen oder Prozessen um 9 Prozent.

Cyberangriffe verursachen den Großteil der Schäden
Cyberattacken sind nach wie vor die größte Gefahr für die hiesige Wirtschaft. 65 Prozent der Unternehmen fühlen sich dadurch in ihrer Existenz bedroht. Die Sorge ist berechtigt: 178,6 Milliarden Euro – zwei Drittel des durch Daten- und IT-Geräte-Diebstahl, Industriespionage oder Sabotage verursachten Gesamtschadens in Höhe von 266,6 Milliarden Euro – wurden durch Cyberkriminalität verursacht. Die meisten Schäden (31 Prozent) sind auf Ransomware-Angriffe zurückzuführen. Phishing-Attacken waren für 26 Prozent, Angriffe auf Passwörter für 24 Prozent und Malware für 21 Prozent der Schäden verantwortlich.

Bedrohung durch digitale Lieferketten
Auch die immer komplexer werdenden Lieferketten sind ein Einfallstor für Cyberangriffe. 13 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass Zulieferer in den vergangenen zwölf Monaten Opfer von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage geworden sind, weitere 13 Prozent hatten einen entsprechenden Verdacht. Solche Angriffe auf die digitale Lieferkette hatten häufig direkte Auswirkungen auf die betroffenen Unternehmen. 44 Prozent der Befragten, bei denen Zulieferer betroffen waren, hatten in der Folge mit Problemen wie Lieferengpässen, Produktionsausfällen oder Reputationsschäden zu kämpfen.

Unterstützung durch die VSMA GmbH
Um Maschinen- und Anlagenbauer im Kampf gegen die Bedrohung durch Cyberkriminalität zu unterstützen, hat die VSMA GmbH in Kooperation mit dem VDMA Anfang 2020 die Initiative „Unternehmen Cybersicherheit“ ins Leben gerufen. Kernstück ist ein Informationsportal, das kostenlose Arbeitshilfen wie eine Vorlage für einen IT-Notfallplan bereitstellt, der an die Bedürfnisse des eigenen Unternehmens angepasst werden kann. Darüber hinaus bietet die VSMA eine branchenspezifische Cyberversicherung und ein Cyber-Awareness-Programm an, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gezielt für Cyberrisiken sensibilisiert und schult.

Angebote und Arbeitshilfen im Überblick:

VDMA Cyber-Police: Cyberversicherung für den Maschinen- und Anlagenbau

VDMA Cyber Awareness: Cybersecurity-Service für den Maschinen- und Anlagenbau

E-Book: Cybertipps für den Maschinen- und Anlagenbau

VSMA Muster IT-Notfallplan

VSMA Home-Office-Checkliste

VDMA Broschüre „Notfallhilfe Ransomware“

VDMA Cyber-Risiko-Prüfung

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Bildnachweis: Sasun Bughdaryan / Shutterstock

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