Wie wichtig der Schutz vor Cyberangriffen für Maschinen- und Anlagenbauer geworden ist, zeigt jetzt die neue VDMA-Studie „Industrial Security und Produktpiraterie 2024. In diesem Jahr wurden erstmals auch Fragen aus dem Themenbereich Industrial Security einbezogen. Das Ergebnis: Die Zahl der Cybervorfälle in der Branche steigt. In den vergangenen zwei Jahren waren rund 24 Prozent der Unternehmen von einem signifikanten Cybersicherheitsvorfall betroffen.
Alle zwei Jahre untersucht der VDMA die Auswirkungen von Produkt- und Markenpiraterie auf die Branche. Hier zeigt sich aktuell ein positiver Trend: Vor zwei Jahren gaben noch 72 Prozent der Unternehmen an, von illegalen Nachbauten, Kopien oder anderen Plagiaten betroffen zu sein, jetzt sind es nur noch 46 Prozent. Im Bereich Industrial Security, der in diesem Jahr erstmals in die Studie integriert wurde, sind die Aussichten weniger erfreulich.
Hohe Anzahl schwerwiegender Cybersicherheitsvorfälle
Jedes vierte befragte Unternehmen gab an, in den letzten zwei Jahren einen gravierenden Cybervorfall erlebt zu haben. Darunter fallen zum Beispiel gezielte Hackerangriffe, um an Geschäftsgeheimnisse zu gelangen oder mit erpresserischen Absichten. Während kleine Betriebe mit weniger als 250 Mitarbeitenden nur selten (3 Prozent) schwere Vorfälle meldeten, waren Unternehmen mit 250 bis 500 Mitarbeitenden besonders betroffen – hier verzeichneten 41 Prozent der Befragten einen signifikanten Sicherheitsvorfall. Bei Unternehmen mit 500 bis 1.000 Mitarbeitenden lag der Anteil bei 38 Prozent, bei großen Firmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten bei 28 Prozent.
Die Unternehmen reagieren auf diese Bedrohung mit Cybersicherheitsmaßnahmen. 96 Prozent gaben an, ihren Standort mit mindestens einer Sicherheitsmaßnahme abzusichern. 80 Prozent setzen auf Maßnahmen zur Angriffserkennung, um frühzeitig reagieren zu können. Mehr als die Hälfte der Befragten hat zudem eine Cyberversicherung abgeschlossen.
6 Prozent mussten Cyberversicherung bereits in Anspruch nehmen
Cyberangriffe können erhebliche Schäden verursachen. Nicht selten stehen Produktionsanlagen mehrere Wochen still. Zur Absicherung dieses Risikos gibt es Cyberversicherungen, die in der Regel alle relevanten Dritt- und Eigenschäden abdecken. Einige Policen beinhalten zudem wichtige Zusatzleistungen wie zum Beispiel ein sogenanntes Incident Response Team, das das Unternehmen im Falle eines Angriffs bei der Bewältigung des Vorfalls unterstützt.
Die Bedeutung einer Cyberversicherung wird offenbar von immer mehr VDMA-Mitgliedsunternehmen erkannt. Mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent) haben mittlerweile eine solche Police abgeschlossen. Ganze 6 Prozent der Befragten mussten ihre Cyberversicherung sogar schon in Anspruch nehmen.
VSMA GmbH: Kostenlose Arbeitshilfen für VDMA-Mitgliedsunternehmen
Die Initiative „Unternehmen Cybersicherheit“ unterstützt Maschinen- und Anlagenbauer seit Anfang 2020 mit einem Informationsportal. Zum Angebot gehören auch praxisorientierte Arbeitshilfen wie ein Muster-IT-Notfallplan, ein E-Book mit Cybertipps für Maschinen- und Anlagenbauer oder die VDMA Notfallhilfe Ransomware . Diese Hilfen sind für VDMA-Mitgliedsunternehmen kostenlos erhältlich. Eine Übersicht über alle verfügbaren Medien findet sich hier.
Mit der VDMA Cyber-Police bietet die VSMA zudem eine speziell für den Maschinen- und Anlagenbau entwickelte Cyberversicherung mit Allgefahrendeckung und weltweitem Schutzumfang an. Wichtige Assistance-Leistungen sind ebenfalls enthalten. Im Ernstfall unterstützt ein erfahrenes Incident Response Team aus IT-Forensikern, Krisen-, PR- und Rechtsberatern bei der Bewältigung des Vorfalls und der Minimierung des Schadens.
Die Pressemitteilung des VDMA zur Studie „Industrial Security und Produktpiraterie 2024“ finden Sie hier: https://www.vdma.org/viewer/-/v2article/render/91759817
Bildnachweis: sarayut_sy / Shutterstock
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